Mittwoch, 25. August 2010

Vorgeschichte

Anfang des Jahres entschloss ich (23) mich, mich aufgrund meiner Trichterbrust operieren zu lassen. Die Methode nach Nuss erschien mir am unkompliziertesten und mit großer Aussicht auf Erfolg. Da ich in Jena studiere und die Uniklinik Jena diese Op durchführt und auch im Internet durch einige Beiträge bekannt ist, war die Wahl der Klinik für mich also kein Problem. Nach der Sprechstunde von Dr. Bondartschuk, der mir sofort zusagte, stand auch schon der Op- Termin fest: der 5. März 2010. Eine Erklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse brauchte ich nicht und auch die Untersuchungen (EKG und Lungenfunktionstest) waren schnell gemacht.
Die Op verlief relativ komplikationslos. Schmerzen spürte ich erst am dritten Tag nach der Op, dann aber mit voller Wucht. Ich hatte mich gegen einen Rückenmarkskatheder entschieden und konnte mich kaum bewegen. Nach 7 Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Zu Hause machte ich nur sehr langsam Fortschritte, bis ich 4 Wochen nach der Op wieder sehr sehr starke Schmerzen, vor allem im Rücken bekam. Diese wurden immer schlimmer, sodass ich mich gar nicht mehr bewegen konnte. Nach dem Besuch von gefühlten 100 Ärzten und einige schmerzerfüllte Tage und Nächte später wurde endlich eine Bügeldislokation diagnostiziert. Damit hätte ich nie gerechnet, da ich wirklich immer sehr vorsichtig war. Nach einer Nacht mit extremer Atemnot fuhr mich mein Freund wieder nach Jena. Ich wurde noch am selben Tag operiert. Der umgeklappte Bügel wurde neu fixiert und es wurde ein zweiter Bügel eingesetzt. Dr. Bondartschuk versprach mir alles so fest es nur geht zu vernähen. 4 Monate nach der 2. Op merke ich jedoch immer noch einen starken Druck. Es ist als sei in mir noch etwas in Bewegung. Also ging ich erneut zu Dr. Bondartschuk und ließ mich röntgen. Mein Gefühl bestätigte sich: der untere Bügel hatte sich deutlich nach oben bewegt. Dr. Bondartschuk fand dies nicht weiter schlimm und das unangenehme Gefühl, was ich noch jeden Tag hatte, sei nur ein ganz normales Fremdkörpergefühl. Es sei auch normal, dass der Trichter wieder etwas eingesunken ist.
Hier sieht man deutlich die Bügelverschiebung



Da mein Vertrauen zu dem Arzt schon sehr in Mitleidenschaft gezogen war, wand ich mich an Prof. Dr. Schaarschmidt in Berlin. Er hielt die ganze Situation für sehr gefährlich, da ein Bügel, der nicht innerhalb von 6 Wochen eingewachsen ist, nie richtig festsitzt und innere Organe verletzen kann. Ich möchte nun meine Erfahrungen, die ich hier in der Helios- Klinik mache in diesem Blog festhalten und hoffe, dass es die letzten Erfahrungen dieser Art sein werden.

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