Donnerstag, 26. August 2010

1. Tag nach OP

Ich weile wieder unter den Lebenden, wenn auch noch auf der Intensivstation. So lief die Op- Vorbereitung statt: Ich musste meine Sachen für die ITS in einen speziellen Beutel packen und diese Sachen in eine Liste eintragen. Dann bekam ich 2 Tabletten: eine Beruhigungs- und eine Schmerztablette. Beide wirkten kaum. Thrombosestrümpfe, Op- Hemd und Op- Schlüpfer anziehen. Dann wurde ich in den Vorbereitungsraum geschoben, wo mir ein Zugang und der Rückenmarkskatheder gelegt wurde. Für den Katheder bekam ich erst eine Betäubungsspritze in den Rücken. Danach musste ich meinen Rücken ganz krumm machen und der dünne Kathederschlauch wurde platziert. Man merkt einen deutlichen unangenehmen Druck im Rücken. Da der Schlauch nicht gleich richtig saß und noch zurecht geschoben werden musste, wurde mir schlecht und schwarz vor Augen. Zum Glück musste ich mich nicht übergeben. Ich muss sagen, dass das Kathederlegen in Jena vor der 2. Op viel unkomplizierter verlief. Da merkte ich fast gar nichts. Das Anästhesieteam war in Berlin aber sehr lustig, mit einem habe ich sogar etwas italienisch gesprochen.
Als nächstes wurde mir die Sauerstoffmaske aufgesetzt und ich war weg. Da die Op, laut Schwester, 6 Stunden dauerte, wachte ich erst gegen Abend wieder auf. Schmerzen spürte ich nur im Bereich der Schultern und Schulterblätter. Meine Arme sind auch noch sehr schwer. Mein gesamter Brustkorb war taub. Ich bin zurzeit an 7! Schläuche gebunden: Wunddrainage links und rechts, Lungenschlauch links und recht wegen des Pneumothorax, Blasenkatheder, Peridualkatheder (PDK)(im Rückenmark),, Flexüle in der linken Hand. Extra habe ich noch einen Zugang im Hals zum Blut abnehmen bekommen, was bei mir aber nicht so richtig funktioniert. Auf der ITS wird jede Nacht um 4 Blut abgenommen, eigentlich aus dem Ohr. Bei mir kam aus beiden Ohrläppchen nicht viel, deswegen wurde nochmal eine Vene angestochen. Auch sonst ist schlafen recht schwierig, da jede Stunde der Blutdruck gemessen wird.
Gegen die Schmerzen bekomme ich verschiedene Tabletten, Tropfen und eben den PDK mit Schmerzpumpe, die ich aber erst einmal drücken musste. Heute morgen gings mir noch super. Heut Mittag hatte ich nen Durchhänger. Dann kam die Physiotherapeutin. Ich musste mich aufsetzen, hinstellen und ein paar Schritte laufen. Gar nicht so einfach… Mir wurde ziemlich schnell schwindelig, was aber normal ist am ersten Tag. Wenn man seine Beine bewegt ist der Blasenkatheder ein recht komisches Gefühl. Morgen soll er ab. Achja: ich wurde noch im Liegen geröntgt und muss nun mit diesen 3 Geräten jede Stunde Atemübungen machen (was auch nicht so leicht ist, da mein Hals echt weh tut):






Blick aus dem Fenster der ITS
Zur Op selbst:
Gestern kam Prof. Dr. Schaarschmidt noch einmal zu mir und erklärte was er alles gemacht hat. 2 Stunden hätte es schon gedauert die Verwachsungen zwischen Bügeln und Lunge zu lösen. Er meinte, dass die Bügel von Dr. Bondartschuk viel zu kurz gewesen wären. Es war auch nicht nur der untere Bügel, sondern auch der obere locker gewesen. Schlimm ist, dass der obere Bügel fast aus der Stabilisatorplatte herausgerutscht war und das großen Schaden hätte anrichten können. Allgemein wäre Dr. Bondartschuks Op- Ergebnis unprofessionell gewesen, würde auf wenig Erfahrung schließen und hätte allenfalls bei jüngeren Patienten gehalten.
Die Delle unter meiner rechten Brust (entstanden durch die 2. Op in Jena) ist nun auch verschwunden. So viel ich schon sehen konnte ist das Ergebnis nun sehr gut!

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