Mittwoch, 1. September 2010

7. Tag nach Op

Bei mir is "allet schicki", wies ein echter Berliner sagen würde. Der Dialekt der Schwestern ist sehr eingängig und ich ertappe mich immer häufiger auch ein bissl "rumzuberlinern" :)

Aber jut, wat jibts neuet:

Ich musste heute Nacht erkennen, dass auch hier nicht alle Schwestern so lieb und nett sind, wie zuerst angenommen. Da ein Bett frei werden musste, wurde ich schon gestern abend auf die Kinderstation verlegt. Die Freude endlich mal eine ruhige Nacht verbringen zu können, verflog schnell. Ich wurde wieder an ein Gerät angeschlossen, was meine Sauerstoffsättigung misst (die bisher immer 100, also perfekt, war). Das Gerät hat alle viertel Stunde extrem laut gepiept, weils extrem sensibel eingestellt war. Dann musste ich mich noch mitten in der Nacht mit der Schwester rumstreiten, dass ich nur noch einmal Antibiotika laut Ärztin bekomme und auch seit geraumer Zeit die Schmerztropfen nicht mehr nehme, weil mir davon übel wird. Darauf kam so etwas in der Art zurück "... dem Patienten glaub ich prinzipiell nichts, nur wenns in der Akte steht." Abgesehen davon kam die Alte noch mit nem starken Reizhusten und Infekt ins Zimmer, hustete hier alles voll und war auch beim Hände desinfizieren nicht gerade eifrig. Ergebnis ist, dass sich meine Bettnachbarin angesteckt hat...

Neuer Tag, neue Schwester... und alles läuft... Schmerzen habe ich keine, nur ein leichtes Druckgefühl im Brustkorb, Rücken is auch schon viel besser. Am Morgen wurde mir der Kathederschlauch aus dem Rücken gezogen (davon habe ich gar nichts gemerkt, da der Schlauch extrem dünn ist) und auch die Flexüle am Hals wurde ich los. Sozusagen bin ich nun Schläuche- und Nadelfrei!!!

Dann gings zur Atemtherapie mit der Physiotherapeutin, danach Rückenmassage :) und 10 Minuten Fahrradfahren (wobei ich mich heute in der Wattzahl gesteigert habe). Zum Ultraschall bin ich natürlich zu Fuß gegangen und habe auf sämtliche Fahrstühle verzichtet. Alles Teil des ausgeklügelten Konditionstrainings ...
Der Ultraschall bescherte mir auch nur gute Ergebnisse: linker Lungenflügel kein Erguss, rechter Lungenflügel 150 ml. Ab 300 ml Erguss muss punktiert werden; eine unschöne Sache, der ich jetzt wahrscheinlich entkomme (der Arzt meinte, es wäre unwahrscheinlich, dass sich in den nächsten Tagen noch viel Erguss bildet).

Am Nachmittag war ich das erste Mal seit 8 Tagen wieder an der frischen Luft. Eine ganze Stunde bin ich über das Klinikgelände spaziert und habe die letzten Sonnenstrahlen genossen.

Ich hoffe nun auf eine erholsame Nacht...na kieck mer mal.

1 Kommentar:

  1. Aus der doofen Alten brauchst du dir nix zu machen, manche Schwestern sind ungeniessbar und mehr als furchtbar :(
    Wenn die O2-Sättigung wieder mal Alarm schlägt, überprüf den Fingerklipp, vielleicht sind deine Hände kalt, dann kann es nicht richtig messen.
    Gut, dass der ZVK endlich raus ist, wieder ein Infektionsrisiko weniger.

    Wenn die Pleura-Saugung nicht voreilig gezogen wird kann das evt. vorteilhaft sein - wie gesagt - ein Erguss kann sich schnell bilden. Naja, alles Arztsache..
    Gute Nacht schlaf gut
    Marc

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